Jahreshauptversammlung 2022

Hohes Einsatzaufkommen, Ehrungen für treue Dienste und ein kräftiges Stühlerücken im Ortswehrkommando

Am Samstag, den 28.01.2023, fand im Schützensaal die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Westerbeck zum Berichtsjahr 2022 statt. Anders als in den Vorjahren, konnte diese wieder ohne jegliche Einschränkungen stattfinden. Ortsbrandmeister Lehrke durfte einige Gäste begrüßen. Neben der Kameradschaft, den Abordnungen unserer Nachbarwehren und Freunden aus dem beschaulichen Neuferchau, folgten der stellv. Abschnittsleiter Nord Plankemann, der Gemeindebrandmeister Bellwart, aus der Politik und Verwaltung Gemeindebürgermeister Koslowski, Kreistagsabgeordneter Kautzsch, der stellv. Vorsitzende des Feuerschutz- und Ordnungsauschusses Bischoff sowie der Ortsbürgermeister Lippel der Einladung zur Hauptversammlung.

Lehrke blickte auf das vergangene Jahr zurück und brachte zum Ausdruck, dass zumindest noch für das erste Drittel des Kalenderjahres angesetzte Veranstaltungen oder Sitzungen teils abgesagt oder weiterhin nach Hygieneregeln eingeschränkt werden mussten. Das Jahr bildete einen neuen unverhofften Rekord an Einsätzen ab, erstmals in der Historie arbeiteten die Kameraden und Kameradinnen rund 46 Einsätze ab. Diese teilen sich auf in 12 Hilfeleistungs- und 21 Brandeinsätze, alarmiert wurden sie weiterhin zu sieben ausgelösten Brandmeldeanlagen der örtlichen Liegenschaften und zu sechs sonstigen Einsätzen.

Zahlen, Daten und Fakten für die Statistik:

Mit Abschluss des Vorjahres ergaben sich für die Feuerwehr mit allen Abteilungen rund 9866,16 geleistete Stunden im Ehrenamt. Davon fielen 984,35 Stunden auf die Einsätze, stolze 4523,82 Stunden für Ausbildungsdienste in Einzelgruppen oder voller Stärke, die Jugendfeuerwehr leistete 1635,07 Stunden, die 3. Gruppe kommt auf 561 Stunden, für Brandsicherheitswachdienste (BraSiWaDi) bei Veranstaltungen 19,5 Stunden, für Brandschutzerziehung in Schulen und KiTa´s mit 15,5 Stunden, Lehrgänge der Mitglieder mit 325 Stunden, Vorstände der FW-Vereine mit 820 Stunden, bei Auf- und Abbau 100-jähriges Jubiläum mit 790 Stunden, Sitzungen der Ortsbrandmeister mit 56 Stunden, Arbeiten der Gerätewarte mit 79 Stunden und abschließend Atemschutzgerätewarte mit 56,92 Stunden.

Der Stand von Mitgliedern liegt derzeit bei 319 Personen. Darunter sind dankenswerterweise 231 fördernde Mitglieder, 48 Kameraden und Kameradinnen in der Einsatzabteilung, 18 Kameraden in der Altersabteilung, stolze 19 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr und drei Mitglieder im Musikzug.

Mit Erfolg schlossen Lara-Marie Kreuschner, Jannis Milkereit und Laurens Relou den Truppmann l Lehrgang und die Truppmann ll Prüfung Thomas Ragwitz ab. Ebenfalls erfolgreich waren Kai Ceglarek, Robin Ratunde und Annika-Maline Vest bei ihrem Sprechfunkerlehrgang Digitalfunk sowie Alexander Fillenberg und Mats-Ole Vest bei ihrem Maschinistenlehrgang in der FTZ in Gifhorn. Angeboten wurden im letzten Jahr Plätze für die qualifizierte Ausbildung an der Motorsäge, hier nahmen die Kameraden Steven März und André Wichorski teil. Lehrke dankte Allen, die an den vorgenannten Lehrgängen erfolgreich teilgenommen und ihre Freizeit für die Aus- und Weiterbildung aufgewendet haben.

Zum Gruppenführer der Einsatzabteilung wurde Henric Schreiber gewählt. Der Aufgabe als Atemschutzgerätewarte widmen sich künftig André Wichorski und Malte Vest als sein Stellvertreter. Als Schriftwartin wurde Diana Milkereit gewählt und löst damit Claudia Lehrke- Denks ab. Künftige Gruppenführer der Altersabteilung sind fortan Frank Leschke und stellvertretend Werner Camehl, sie lösen Martin Meinecke (43 Jahre Kommandoarbeit) und Reinhard Wehmann (56 Jahre Kommandoarbeit) ab, sie wurden aus dem Ortskommando verabschiedet.

Beförderungen:

Feuerwehrmann/ -frau: Jannis Milkereit, Laurens Relou und Lara-Marie Kreuschner

Oberfeuerwehrmann: Heiko Andree

Oberlöschmeister: Steven März und Dennis Balzer

Für 25 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurde Wilfried Müller und für 40 Jahre Thomas Lehrke auf der Versammlung geehrt. Für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Manfred Priebe geehrt.

Das vergangene Jahr war ein sehr besonderes. Das hohe Einsatzaufkommen begann mit zwei größeren Sturmtiefs, die uns eine große Anzahl an umgestürzten Bäumen an und auf Verkehrswegen sowie privaten und öffentlichen Grundstücken bescherten. Hier bestand eine besondere Gefahr, da wir entgegen sonstigen Sturmeinsätzen nicht nach dem weitergezogenen Tief ausrückten, sondern sich die Intensität, während der Arbeiten teils noch steigerte. Zusätzlich durften die Hygienemaßnamen nicht außer Acht gelassen werden.

Im April wurde der neue Mannschaftstransportwagen (MTW) mit Ausstattung zur Nutzung als Einsatzleitwagen offiziell übergeben. Hier wurde das erste Mal nach der Pandemie wieder richtige Kameradschaftspflege mit netten Gesprächen und großartigen Anekdoten ausgelebt.

Im Sommer begann eine Serie unerklärlicher Brände in der Sassenburg. Soweit bekannt, führten Ermittlungen der Polizei bisher zu keinen weiteren Ergebnissen. Einige Umstände ließen aber den Schluss zu, dass es sich um unnatürliche Entzündung handeln dürfte. Zu Beginn brannte es mehrmals im Waldstück im Dragen und auch am Bahnhof in Triangel. Nur wenige Tage später brannte vormittags eine kleine Fläche nahe des Moormuseums. Niemand ahnte, dass am gleichen Tag einige hundert Meter weiter ein Großbrand ausbrechen würde, der für den Kreis Gifhorn als größter Flächenbrand seit der Waldbrandkatastrophe von 1975 in die Geschichte eingehen würde. Über mehrere Tage hinweg war die Westerbecker Wehr mit weiteren Wehren der Sassenburg und vielen Zügen und Bereitschaften aus dem Landkreis und Nachbarstädten sowie Kräften von Polizei, THW und DRK im Einsatz. Hier bestand ein riesiger Personal- und Materialaufwand und es wurden Unmengen Wasser über größere Strecke in das Gebiet gefördert. Weitere Brände auf landwirtschaftlichen Flächen und in sowie an Waldstücken forderten die Mitglieder heraus. Auch am Sonntag des Festwochenendes zum 100-jährigen Jubiläum rückten die Männer und Frauen zu einem Brandeinsatz aus. Ein vorzeitiges Ende der Serie gab es etwa Mitte November, hier wurde mutwillig der massive Holzbahnhof der Moorbahnrundfahrt in Brand gesetzt, dieser brannte über Nacht völlig nieder.

Lehrke resümierte das tolle Festwochenende des 100-jährigen Jubiläums, welches Anfang September stattfand. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern, die hierbei tatkräftig unterstützt haben, um das Wochenende in dem Maße möglich zu machen. An den drei Tagen fanden weit über 2000 Menschen den Weg zu unserer Veranstaltung und feierten mit uns gemeinsam.

Eine zukunftsweisende Entscheidung fiel auf der Dienstversammlung der Stadt- und Gemeindebrandmeister im November. Das Land Niedersachen weitet aufgrund gestiegener Wald- und Flächenbrände im In- und Ausland seine Kapazitäten aus und baut derzeit eine GFFF-V Einheit zur Vegetationsbrandbekämpfung mit Fahrzeugen auf. Diese besteht aus drei Zügen im gesamten Bundesland, in gefährdeten Gebieten verteilt. Einer der Züge teilt sich auf die Landkreise Gifhorn und Uelzen auf. Nach dem Beschaffungsplan sind künftig zwei Tanklöschfahrzeuge (TLF3000) und ein Führungsfahrzeug im LK Uelzen stationiert, im Landkreis Gifhorn werden es ebenfalls zwei TLF3000 und ein Logistikfahrzeug sein, hier in der Ausführung GW-L2. Der Gerätewagen Logistik soll in Westerbeck stationiert werden, die Auslieferung ist für Ende 2024/ Anfang 2025 angesetzt, entsprechende Ausbildung für die Atemschutzgeräteträger und für benötigte LKW-Führerscheine laufen bereits. Diese Einheit wird im Fall der Alarmierung nach kurzer Rüstzeit an einem Sammelpunkt aufeinandertreffen und nach einem Briefing für mehrere Wochen (exklusive An-/ Abreise) in das Einsatzgebiet fahren. Für die Sassenburg ist diese Entscheidung sehr wertvoll, da das Fahrzeug vom Land Nds. finanziert wird und hier im örtlichen Brandschutz und der Gefahrenabwehr einsatztaktisch gut eingebunden werden kann. 

Der Ortsbrandmeister bedankte sich bei seinem Stellvertreter, der gemeindlichen Feuerwehrführung sowie der Verwaltung und Politik für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Die Feuerwehr Westerbeck

fzw